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St. Sebastian Halsheim

Die Geschichte der Halsheimer Kirche

(größtenteils übernommen aus dem Buch „Halsheim im Werngrund“ von Alfons Wenzel aus dem Jahr 1997)

Eine Kirche ist in Halsheim bereits 1294 urkundlich bezeugt. Über die erste Kirche von Halsheim weiß man nicht mehr, als dass sie durch Brand zerstört wurde. Am 1. März 1325 erfolgte die Abtrennung der Gemeinden Binsfeld und Halsheim von der Pfarrei Stetten und die Erhebung zur Pfarrei Binsfeld.

Auch die zweite Kirche wurde im Jahr 1606 durch einen Brand zerstört. In einem Akt des Amtes Arnstein heißt es: „Kirchenthurm neugebaut zum drittenmal weilen es (gemeint ist das Kirchlein) zweimal abgebrannt samt dem Turm und dem Torhaus“.
Zwischen 1613 und 1620 wurde die neue Kirche von Weihbischof Eucharius Sang eingeweiht. Der Kirchturm stand an der östlichen Seite und bildete in seinem Untergeschoss den Chor. Die Kirche war also nach Osten gerichtet. Diese Kirche war offensichtlich sehr klein gewesen. Zu klein für die gesamte Pfarrgemeinde von Halsheim und Binsfeld, die jeden 3. Sonn- und Feiertag zum Gottesdienst hier zusammentraf.

Die Ausstattung der Kirche war dürftig. Bis 1694 war z.B. keine Monstranz vorhanden. In dem Neubau gab es aber drei Altäre. Der Hauptaltar enthielt ein Gemälde von der Auferstehung Christi und der Hl. Regiswindis.

1770 wird berichtet, dass die Kirche baufällig war. 1796 erklärte sich die Gemeinde bereit, die Mittel für die Vergrößerung der Kirche aufzubringen, doch der Krieg mit Frankreich verhinderte vorerst die Ausführung.

Aus dem Jahr 1803 ist von Pfarrer Franz Saulling die Klage überliefert: „Wegen des eindringenden Schneewassers sind die Mauern ganz durchfressen, die Platten grün angelaufen und innen herrscht ein so übler Geruch, dass es kaum möglich ist, sich ohne Nachteile der Gesundheit nur eine Viertelstunde darin aufzuhalten.“

Infolge der politischen Veränderung durch Napoleon (Säkularisation) verzögerte sich der Neubau. Später hatten die Halsheimer zunächst andere Pläne und versuchten, den Bau zu verhindern, indem sie vorbrachten, „eine Vergrößerung sei hinreichend, aber sie sei entbehrlich, wenn das zum Kirchenbau nötige Kapital zur Stiftung einer Kaplanei verwendet würde“. Aber dieser Wunsch nach Eigenständigkeit ging nicht in Erfüllung. Würzburg bestand auf einen Neubau. Dieser wurde als Langhaus mit einem quadratischen Chor an der Nordseite geplant, wodurch der Kirchturm an der rechten Seite zu stehen kam.

Im Frühjahr 1810 begannen schließlich die Bauarbeiten. Der Kirchenbau war im Herbst 1811 bereits soweit fertig, dass das Gotteshaus am 26. Dezember 1811 vom Dechant und Arnsteiner Stadtpfarrer Kasper Beck eingesegnet werden konnte. Der Bau weist Stilmerkmale des Klassizismus auf.

Mit den Änderungen und Umbauten von 1889 und hervorgehoben durch die hohe Lage und lange Freitreppe entstand ein imposanter Bau, der das alte Dorf und den Werngrund weithin überragt.

Im 1. Weltkrieg wurden 1917 zwei der damaligen drei Glocken und die Zinnpfeifen der Orgel eingezogen, was 1920 notdürftig mit Zinkpfeifen und einer Stahlglocke ausgeglichen wurde.

Erst 1961 wurden drei Bronzeglocken beschafft. Das Vierer-Geläut weihte Pater Ansgar Müller, ein in Halsheim gebürtiger Missionar, der in Korea wirkte, ein. In den folgenden Jahren wurde die Kirchenheizung eingebaut und der Chor neu gestaltet.

Von 1979 bis 1981 wurde der Innenraum der Kirche restauriert.

In den Jahren 2010 bis 2012 wurde der Innenraum und die Sakristei erneut renoviert und teilweise umgebaut. Nach Plänen des Domkapitulars Jürgen Lenssen wurde dabei der Chorraum umgestaltet. Hierbei wurde ein neuer Hochaltar mit Altarbild, ein neuer Taufstein und ein neues Chorgestühl eingebaut. Darüber hinaus wurden der Altar und der Ambo überarbeitet und die zuvor an der Rückwand des Chorraumes angebrachte Kreuzigungsgruppe weiter vorne im Bogen des Chorraumes platziert. Außerdem musste die komplette Kirchendecke aufgrund größerer Schäden komplett erneuert werden. Auch die komplette Elektrotechnik und die Steuerung der Turmuhr wurden erneuert.

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