Zirka 50 Kinder und Jugendliche sterben jedes Jahr in Unterfranken an einer unheilbaren Krankheit. Manche Erkrankungen sind angeboren; andere erst später entstanden. Beim Weihnachtskonzert im Dezember übernahm das Jugendfreizeitteam die Bewirtung der Konzertbesucher. Dabei wurden 250 Euro eingenommen, die an Sonja Kneuer übergeben wurden.
Sonja Kneuer ist Pflegerische Leiterin, Kinderkrankenschwester und Palliative Care Fachkraft im Malteser Kinderpalliativteam Unterfranken. Sie bedankte sich herzlich beim Freizeit-Jugendteam und erzählte, was in der Kinderpalliativ geleistet wird.
„Die meisten Familien wünschen sich nichts mehr, als die Zeit, die ihnen mit ihrem Kind bleibt, in ihrem Kind zuhause zu verbringen. Um dies auch in Krisenzeiten und in den letzten Tagen und Wochen zu ermöglichen, werden die Familien von MitarbeiterInnen des Malteser Kinderpalliativteams durchgängig betreut und versorgt.
„Wir konnten seit unserer Gründung im Jahr 2017 ein gutes Netzwerk aufbauen“, berichtete Sonja Kneuer den aufmerksam und sichtlich berührten Jugendlichen. Die 20 MitarbeiterInnen setzen sich aus ÄrztInnen, PsychologInnen, PflegerInnen, Care-Fachkräften, Helfern aus psychosozialen, therapeutischen Bereichen und aus der Seelsorge zusammen.
„Unser Team verhilft den betroffenen Kindern und Jugendlichen zu einem würdigen Leben bis zum Tod in der häuslichen Umgebung. Durch die Therapie und Behandlung von belastenden Symptomen wird eine höchstmögliche Lebensqualität erreicht und somit Krankenhausaufenthalte vermieden“, so die Pflegedienstleiterin.
„Wenn Eltern das wollen, kommen wir nicht erst in der Lebensendphase, sondern bereits bei der Diagnose ins Haus“.
Aktuell werden 55 Kinder vom Malteser-Kinderpalliativteam betreut. Auch über die Art der Erkrankung im Kindesalter konnte Sonja Kneuer berichten. Es sei oftmals Sauerstoffmangel bei der Geburt oder auch ein Tumor im Kopf, welche zu schweren körperlichen und geistigen Behinderungen führen und immer wieder mit Krampfanfällen verbunden sind. „Aber es gibt auch eine gute Entwicklung“, so Sonja Kneuer: 85 % der an Leukämie erkranken Kinder können heute geheilt werden.
Das Malteser Kinderpalliativ-Team ist rund um die Uhr, Tag und Nacht, an Fest- und Ferientagen für die Eltern erreichbar. „Am Ende der Lebensphase eines Kinder bleiben wir auch mal über Nacht“.
Mit der Spende des Jugendfreizeit-Teams will Sonja Kneuer das Duftölkästchen für Massagen wieder auffüllen. „Lavendelöle schenken wir manchmal auch den Eltern oder den Geschwistern“, so die Pflegedienstleiterin. Gemeinsam wird auf den Tag des Abschiednehmens und der Beerdigung eingegangen. Die Kinder werden nach einem Herzenswunsch befragt, der dann auch ermöglicht wird. „Ein Junge wünschte sich, noch einmal seine Lieblings-Jeans anzuziehen. Das haben wir natürlich hingekriegt“
„Wir greifen auch auf, was Geschwister sagen und versuchen, sie in die Pflege zu integrieren. „In den letzten Wochen mit sterbenden Kindern muss die ganze Familie mitbedacht werden“, weiß Sonja Kneuer. Die Betreuung einer Familie endet nicht mit dem Tod des Kindes. Für die Angehörigen gibt es die Möglichkeit der Nachbetreuung.
Rita Wiesner, die Sonja Kneuer, zur der Spendenübergabe eingeladen hatte, bedankte sich herzlich für die Ausführungen. „Diese schwerkranken Kinder werden niemals den Spaß eines Zeltlagers erleben können. Sie forderte die Jugendlichen auf, dankbar zu sein für ihr Glück und für ihre eigene Gesundheit.
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Durch das 20köpfige Team des Malteser Kinderpalliativdienstes haben schwerst kranke Kinder die Chance, die Endphase ihres Lebens mit Eltern und Geschwistern in der vertrauten Umgebung zu verbringen. Gerne nahm Sonja Kneuer, die Leiterin des Pflegedienstes der Malteser Kinderpalliativ, die Spende der Freizeitjugend in Höhe von 250 Euro entgegen.