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Das Deckengemälde der Arnsteiner Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Sondheim nahm Dr. Ursula Silber zum Ausgangspunkt ihrer Festpredigt und erläuterte den Ursprung des Rosenkranzfestes im  16. Jahrhundert. In der Seeschlacht von Lepanto kämpften die Venezianer und ihre Verbündeten mit den Osmanen um die Vorherrschaft im Mittelmeerraum. Papst Pius V. rief zum Rosenkranzgebet auf, um für den Sieg zu beten, so die Predigerin.

Als die Schlacht tatsächlich gegen die zunächst überlege Flotte der Osmanen gewonnen wurde, führte der Papst zwei Jahre später das Fest „Unsere Liebe Frau vom Siege“ ein, das heute „Rosenkranzfest“ genannt wird, erinnerte Silber die Festgemeinde. Feindschaft, Krieg und Gewalt gebe es auch heute in vielerlei Formen, sei es in zerstrittenen Nachbarschaften und Familien oder in der Politik, wie gerade gerade im Vorfeld der Landtagswahlen zu spüren sei. Nicht immer gebe es dabei - wie auf dem Deckenbild - eine klare Aufteilung in gut und böse. Und zum Frieden führe meist nicht, wenn die eine Seite gewinnt und die andere verliert. Dr. Silber warb für einen „dritten Weg“ und berichtete von einem Palästinenser, der angesichts des erlittenen Unrechts an seinem Motto festhält: „Wir weigern uns Feinde zu sein.“ Der auf dem Deckengemälde weite Mantel Marias in der Himmelsfarbe blau erinnerte die Predigerin an das traditionelle Lied „Maria breit den Mantel aus“, das vom Mantel Marias als „aller Zuflucht und Gezelt“ singt. Das Vertrauen auf die „Schutzmantel-Muttergottes“ könne ermutigen zu kleinen Schritten des Friedens im Alltag.
Mit passenden Gesängen wie „Herr, mach mich zum Werkzeug deines Friedens“ gestaltete der ökumenischen Kirchenchor Thüngen/Arnstein unter der Leitung von Ingeborg Purucker den Festgottesdienst musikalisch.
Seine Abschluss fand das Rosenkranzfest in einer feierlichen Lichterprozession von Maria Sondheim zur Stadtkirche mit den Werntal-Musikanten und zahlreichen Gläubigen aus Arnstein und Umgebung.

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